Im Jahre 1870 wurde die erste Bücherei in Ottobeuren vom Josephsverein ins Leben gerufen und verwaltet. Ursprünglich war sie nur für Männer und im Gasthaus zur Sonne, später im Goldenen Hirschen, untergebracht. Die Bücher wurden von den Benediktinerpatres zur Verfügung gestellt.
Folgende Namen des Josephsvereins sind überliefert:
- Gerber Weiß
- Drechsler Streicher
- Rechenmacher Maier
- Hasenbäck Albrecht
Neben dieser Bibliothek wurde zusätzlich von P. Hermann Koneberg in der Mädchenschule eine Schullesebibliothek für Jugendliche gegründet. Bücher kamen aus seinem Privatbesitz, aus extra dafür selbst verfasste Schriften und von P. Kasper Kuhn. Neuanschaffungen wurden durch den Brauereibesitzer M. Geiger unterstützt. Verwaltet wurde diese Bücherei von der Lehrerin M. Agatha Knappich.
1879 werden die beiden Büchereien zur Volksbibliothek vereinigt.
Von 1879 bis 1882 wurde die Bücherei von P. Hermann Koneberg, von 1882 bis 1898 von Frl. Mathilde Beck, von 1898 bis 1904 von Frl. Josefine von Schaky und von 1904 bis 1919 von Präparantenlehrer Kasimir Raith, unterstützt von Frl. Therese Heßler, geleitet.
Die Volksbibliothek musste zunächst mehrmals umziehen. Zunächst war sie im Pfarrzimmer des Klosters, dann in einem Nebenraum des Kaisersaals, dann in einem Zimmer über der Schule untergebracht. Im Jahre 1913 war sie im unteren Stock des Westflügels und dann im sog. Jugendheim.
Im Jahre 1924 wurde alles katalogisiert, eingebunden und nummeriert “Schund und Gift“ wurden ausgeschieden.
1935 wird vom Reichsminister erklärt, dass sie Volksbücherei den Titel “katholische Pfarrbücherei“ führen muss.
Am 08.03.1941 droht die Schließung der Bücherei. Pfarrer Pater Maurus Zech bezeichnet die Bücherei als sein Eigentum und bewahrt dadurch die Bücherei vor der Enteignung. Allerdings durfte auch nichts ausgeliehen werden. Nach dem Krieg lässt Pater Maurus die Bücherei wieder eröffnen.
P. Wilhelm Obermaier (Pfarrer) und P. Winfried Stenke (damals Kaplan, später Pfarrer) waren große Förderer der Bücherei. P. Winfried stellt die Verbindung zum St. Michaelsbund her, der die Bücherei beim Einkauf und durch Zuschüsse unterstützt.
1961 wird mit Hilfe der Marktgemeinde die Bücherei vergrößert und erneuert. Sämtliche Bücher werden mit Klarsichtfolie eingebunden und nach dem System des St. Michaelsbundes registriert.
Ca. 1962 kamen Frau Klee und Frau Frischknecht zum Büchereiteam. Frau Frischknecht ist nach wie vor im Büchereiteam und erledigt die Reparaturen!
1976 zog die Bücherei in einen größeren Raum im Westflügel des Klosters um. Der Maurer Hans Weiß renovierte den Raum, Joseph Kiener stiftete die Regale, die Schreiner Anton Bechteler und Hermann Schöllhorn bauten sie nach Feierabend ein. Das Büchereiteam bestand damals aus Peter Waibel, Fr. Holler und Frau Frischknecht.
Von 1976 bis 1986 hatte Frau Waltraud Renftle die Büchereileitung und wurde dabei von ca. 15 Personen unterstützt. In dieser Zeit wurde die finanzielle Unterstützung durch 1/3 Pfarrei und 2/3 Marktgemeinde vertraglich festgelegt.
1989 zog die Bücherei in das neu gebaute Pfarr und Jugendheim um. Die Büchereileitung wurde von Frau Karola Hitzler übernommen.
1993 begann das Computerzeitalter auch in der Bücherei. Die Umstellung wurde vor allem durch Herrn und Frau Hitzler vorangetrieben.
1999 wurde die Büchereileitung von Frau Heidi Kraft übernommen. Sie wird von weiteren 18 Personen dabei unterstützt.
2003 erfolgte die Umstellung auf das jetzige Library for Windows Programm, weil das bisherige den Euro nicht unterstütze.
2024 übergab Frau Heidi Kraft die Büchereileitung an Frau Simone Pscheidl. Sie wird von einem großen ehrenamtlichen Team unterstützt.
Seit August 2010 ist der Büchereibestand aktuell im Internet verfügbar.